Longevity - Der Langlebigkeit auf der Spur Teil 1

Die Forschung nach der Langlebigkeit hat eine lange Historie, schon der spanische Eroberer Juan Ponce de Leon (um 1460 – 1561), der neben eigenen Entdeckungen, Kolumbus bei seiner zweiten Amerika-Reise begleitete, interessierte sich für diese Materie.

Neben der Entdeckung und Eroberung neuer Länder wurde er dafür berühmt, dem sagenumwobenen Jungbrunnen auf der Spur zu sein.

Ich glaube ich überrasche die nicht, wenn ich dir sage, dass dieser leider nicht gefunden wurde. Dennoch wird bis heute danach geforscht, wie Menschen durch Ernährung und Lebensweisen ihren eigenen Jungbrunnen bauen können.

In diesen Artikel wollen wir einige Alterungsprozessen auf die Spur gehen und erste Bausteine für deinen eigenen „Jungbrunnen“ ansprechen.

Bleibt fit oder werdet gesund!

Dein OX-Team

Wie wir alt werden

Neben den offensichtlichen Merkmalen des Alterns wie ergrauende Haare, Falten oder Alterungsflecken, zeigt sich oft auch eine Veränderung des Gangbildes, die sich in Verbindung mit einem Nachlass der Sehkraft, Knochendichte und Muskelmasse zu einer Gefahr schneller Knochenbrüche entwickeln kann.

Auch funktionelle Verluste sind an vielen Stellen zu beobachten: als Beispiel können hier Frauen genannt werden, die an einem bestimmten Punkt im Alterungsprozess nach Beendigung der „Wechseljahre“ nicht mehr die körperliche Funktionen haben, um schwanger werden zu können.

In vielen anderen Organen kommt es durch eine verminderte Dichte von elastischen Bindegewebsfasern ebenfalls zur Reduzierung der Funktionstätigkeit (z.B Lunge = Kurzatmigkeit, oder Herz = Abnahme der Herzfrequenz). 

Im gesamten Verdauungstrakt verringert sich dich Beweglichkeit. Die wellenförmigen Bewegungen im Darm, aber auch die Magensaftproduktion, die so wichtig für eine geregelte Verdauung und Nährstoffaufnahme ist, lassen mit dem Alter nach.

Mögliche Theorien des Alterns

Zellensterben durch Freie Radikale

In den Zellen des menschlichen Körpers besitzen wir kleine Kraftwerke (Mitochondrien), deren Aufgabe es ist, aus Wasserstoff und Sauerstoff Energie (ATP) zu erzeugen.

Dabei entstehen freie Radikale, die die Zelle angreifen würden, wenn die Mitochondrien sie nicht zusätzlich abbauen.

Um diese beiden Hauptfunktionen standhalten zu können, besitzen unsere Zellenkraftwerke eine eigene DNA, die im Verlauf des Alterungsprozesses im Rahmen der verminderten Zellteilung und verringerten Nährstoffaufnahme, Schaden nimmt.

Dadurch können die Zellen nicht genügend Energie erzeugen und die „Reinigung“ von freien Radikalen wird gemindert. So entstehen kleine Verdauungsbläschen, die unsere Mitochondrien umhüllen und diese abbauen (Mitophagie)

In der Theorie nutz man Antioxidantien, um freie Radikale entgegenzuwirken, leider können diese in der Praxis aber auch den normalen Zyklus einer Zelle stören und damit mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen.

Zudem haben nicht alle den gleichen Ausgangspunkt. Während für viele Menschen ein Eingreifen notwendig sein kann, sind andere von Natur aus besser gegen Schäden gewappnet.

So gibt es Menschen mit Genvarianten aus den Genen NQO1, SOD2 oder GPX1, die für ein Enzym stehen, welches besonders guten Schutz gegen freie Radikale bietet. Ein universales Bekämpfen der freien Radikale scheint also kein sinnvoller Ansatz. Nicht zuletzt haben freie Radikale nämlich auch einen gewissen Nutzen: sie trainieren unsere Immunsystem, weshalb eine dauerhafte Einnahme von Antioxidantien zu einem geschwächten Immunsystem und geringerer sportlicher Leistung führen kann.

Autophagie - Reinigungsprozess des Körpers

Die Ummantelung der Zelle mittels Verdauungsbläschen ist als eine Art Müllsack zu sehen, ähnlich wie wir Müll in einem Sack sammeln, um ihn später zu entsorgen (Autophagie).Im menschlichen Körper wird dieser „Müllsack“ in einer zellulären Müllverbrennungsanlage entsorgt (Lysosom), wo neben der Entsorgung auch einzelne Bestandteile recycelt werden.

Wir brauchen diesen „Verdauungsprozess“, um die Zelle und damit unseren Körper gesund zu halten und vor Krankheiten zu schützen.

Diese Autophagie ist mit unserer Energie und damit dem Insulin-/ Zuckerspiegel gekoppelt. Sind Energiereserven aus dem Muskeln, der Leber oder später auch aus unseren Fettzellen verbraucht, beginnt der Körper mit den Verdaaungsprozessen von alten Zellstrukturen, um schadhaften Müll zu entsorgen und mit Recycling-Prozessen zu beginnen.

TIPP. Intervall-/Fasten scheint den Prozess der Müllentsorgung zu fördern! Vor einer dauerhaften Einnahmen von Antioxidantien, lasse dich beraten!

4 Lebensmittel zur Unterstützung der Autophagy

Der Eisentod - Ferroptose

…ist ein organisierter, fast schon programmierter Verfall der Zelle. Wissenschaftler der Universität von Pittsburgh haben dabei ein Fettstoffwechselenzym namens „ACSL4“ ausgemacht. Diesen Enzym trägt dazu bei, dass Fettsäuren in der Zellmembran, welche die Zelle nach außen und innen begrenzt, eingelagert werden.

In weiteren Schritten wird die Zellmembran zerstört, wobei die Ferroptose ihren Namen durch die Rolle von Eisen in diesem Prozess erhalten hat (Ferrum = Eisen).

Wissenschaftler vom Helmut-Zentrum in München vermuten, dass das fettlösliche Vitamin K den Zelltod hemmen kann. 

Im menschlichen Körper wird dieses Vitamin durch verschiedene Bakterien, die vor allem im Dickdarm vorkommen und einen großen Teil unseres Mikrobioms (Mikroorganismen ins uns) ausmachen,produziert.

Aus diesen Zusammenhang lässt sich vielleicht nicht nur eine gesunde Darmflora als Mittel gegen den Zelltod ableiten, sondern auch eine Ernährung mit Vitamin K-haltigen Lebensmitteln und der Aufbau unserer Darmflora könnten diesen Effekt verstärken. Liegt der Schlüssel des gesunden Alterns vielleicht in der Beschaffenheit unseres Mikrobioms?

TIPP. Esse Ballaststoffreiche Lebensmittel! Diese dienen unseren Darmbakterien als Futter, wobei kurzkettige Fettsäuren entstehen, die Entzündungen reduzieren, unser Immunsystem stärken und Gefäß- sowie Herzerkrankungen vorbeugen!

Telomerase - das Unsterblichkeitsenzym

Telomere sind kleine Verlängerungen der Chromosomen, wie Schutzkappen am Ende, die von einem Proteinkomplex (Shelterin) geschützt werden.

Mit jeder Zellteilung werden diese Schutzkappen kürzer. Wenn diese abgebaut sind, soll der Theorie zufolge auch die Zellteilung stoppen. Die Zelle hat keinen Schutz mehr und wird „brüchig“ oder die Enden verkleben miteinander, sodass sie in der Folge ihre Funktion einstellen.

Nobelpreisträger Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak erhielten ihren Preis für die Entdeckung des Enzyms „Telomerase“, welches dem Abbau der Schutzkappe entgegenwirkt.

Die Produktion der Telomerase scheint mit unseren Lifestyle, aber auch unserem Essverhalten zusammenhängen. So können Junk-Food und Süßigkeiten, chronische Entzündungen sowie eine Erhöhung des Stresslevels über das Hormon – Kortisol zu einer Verlangsamung der Produktion des Enzyms zu führen.

Ebenso lässt sich die Telomerase in vielen Tumorzellen finden, die sie auch für das Wachstum benötigen. Diesen Effekt möchte sich die Medizin zu Nutzen machen und das Enzym medikamentös hemmen. Mutter Natur schafft diese Hemmung mit Hilfe von Polyphenolen wie Resveratrol (Beeren), ECGG (grüner Tee), Boswelia-Säure (Weihrauch) oder Curcumin welches scheinbar die Lokalisierung der Telomerase im Zellkern verhindert.

Ein besonderer Stoff, der nicht nur die Autophagie unterstützt, sonder auch ein positiven Einfluss auf die Telomere hat, ist Spermidin. Dieser natürlich Stoff, der auch von unserem Körper produziert wird findet sich v.a in:

  1. in Pilzen (Champignon, Shiitake, Kräuterseitlinge)
  2. Hülsenfrüchten (Pinienkerne, Kichererbsen, grüne Erbsen, Weizenkeime)
  3. Obst (Apfel, Weintrauben, Beeren)
  4. manche Käsesorten (v.a reife Sorten wie Cheddar)
Achtung! Krebszellen können bei einer erhöhten Einnahme Spermidin nutzen, um sich schneller vermehren zu können. Frage deine Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater vor einer erhöhten Einnahme oder Supplementierung!

Fazit

Der Alterungsprozess lässt sich nicht aufhalten, Mutter Natur hat sich bei den Vorgängen des Zellsterbens und dem Abbau der Telomere etwas gedacht! Der Bauplan des Menschen ist einzigartig und nahezu perfekt!

Was wir mit unserem Körper anstellen und wie wir ihn behandeln, kann normale Reinigungsprozesse der Zelle stören oder auch fördern. Daher liegt der Schlüssel einer Verjüngungskur nicht darin, das Altern zu stoppen sondern seine Jugend zu verlängern.   Die beste Vorgehensweise ist also, natürliche Reinigungsprozesse zu unterstützen, Regeneration zu fördern und vorbeugende Maßnahmen zu treffen, um mehr gesunde Jahre voller Vitalität und Lebensfreude zu leben.

  • Esse Lebensmittel die zu dir passen! In unserem Artikel ( Personalisierte Ernährung) findest du zum Beispiel heraus, wie du Lebensmittel identifizieren, die individuell zu dir und deinem Körper passen.
  • Intermittierendes Fasten und bestimmte Lebensmittel können den Reinigungsprozess fördern 
  • Ballaststoffe und fermentierte Lebensmittel halten dein Darm gesund und können dir bei deiner Verjüngungskur her 

In unserem nächsten Artikel gehen wir „Lebenserweiternde Prozesse im Alltag“ ein und beantworten die Fragen:

  • Wie kannst du dein Lebensstil verändern, um länger jung zu bleiben?
  • Welche regenerativen Prozesse du nutzen kannst, um länger jung, vital und glücklich zu sein?

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